Palm Springs - Joshua Tree: durch die Wüste (nicht nach Karl May)

Eine Wüste ist nicht wie die andere. Aber Joshua Tree ist schon etwas Besonderes. Sie hat von vielen Wüstenarten etwas und ist selbst natürlich einzigartig und ähnelt an vielen Stellen eher einem sehr großen Park, weshalb dafür auch der Name Joshua Tree National Park steht. Wir erreichten die West Entrance Station gegen 11:00. Die Temperatur war inzwischen wieder auf etwa 40° angestiegen. Aber zum amerikanische Tourismus gehört ohnehin ein klimareguliertes Auto, sonst geht gar nichts. Eine schmale, aber gut befestigte Straße führt in Innere. 320.000 ha, meist Wüstenei. 


Die prägenden Elemente sind der absonderliche Pflanzenwuchs auf trockenstem Boden und die oft bizarren Felsen. In der Mojave Desert gibt es vor allem Joshua-Bäume, eine Yukka-Art, die in wunderlicher Weise ihre Äste wie Arme in die Höhe streckt. Sie können über 12 Meter hoch werden und wachsen im Jahr 2 - 3 cm. Aber es gibt auch viele verschiedene Trockengewächse und Kakteen. Und hier leben auch Tiere: Vögel, Schlangen, Nagetiere, Schildkröten.


Wir fuhren zunächst bis zum Keys View (5185ft/1581m). Von dort überblickt man die gesamte Berglandschaft des Little San Bernardino. Mächtige Felsbrocken bilden tausende und aber tausende absonderliche Figuren. Dazwischen trockneten auf hartem Boden Büsche und Bäume so weit das Auge schaute vor sich hin.





Wer hat all diese Steine und Felsen bloß so aufeinander gestapelt?

Hier gehen die Colorado (südlicher Teil) und die Mojavewüste (westlicher Teil) ineinander über. Der weite Blick über die Little San Bernardino Mountains erschien leicht verschleiert. Man spricht von zunehmender Umweltverschmutzung.


Hier wohnten zuerst die Indianer. Wie denn? Gegen 1800 kamen die Goldsucher und dann auch Siedler. Seit den 1930er Jahren ist dieses Gebiet Nationalpark und damit ausschließlich für den naturschützenden Tourismus.



Am Himmel zogen Gewitterwolken auf und es donnerte ab und zu. Cap Rock.  Ryan Mt. - 5458 ft. Jumbo Rocks. Skull Rock. Dann erreichte uns das Wetter. Von wegen, in California würde es nicht regnen. Erst waren die Straßen vor uns nass. Dann wurde es immer schlimmer. Auf der Abfahrt zum Choll Cactus Garden ergossen sich Schwälle von Wasser auf unser Autodach. Die Straße wurde durch die Pfützen zunehmend gefährlich. Aber Daggi steuerte uns mutig ins Tal.

Und da soll mal noch jemand singen "Seems it never rains in Southern California" (Albert Hammond: https://www.youtube.com/watch?v=Gmq4WIjQxp0)

Ein weiteres Problem deutete sich an: Schaffen wir es bis zur nächsten Tankstelle? In dieser Wüste gibt es weder Häuser, noch Orte.  Wenn unser Auto stehengeblieben wäre, hätten wir verhungern und verdursten müssen und unsere Gebeine würden neben der Blechkiste in der Sonne bleichen. Auch die Südausfahrt Cottenwood war nur eine kleine Holzhütte. Keine Zapfsäule weit und breit. Zum Glück ging es nur bergab. Und mit dem Erreichen des Highway 5 kam endlich die Stadt Indio in Sicht und damit auch die Lösung unserer Energiekrise.


Für  den erfolgreichen Abschluss unserer Reise gab es heute noch einige wichtige Dinge zu besprechen. Deshalb gingen wir zunächst in eine Thai-Gaststätte zum Abendessen. Und anschließend fanden wir eine  Gelegenheit, um uns bei zwei Runden Margarita ernsthaft auszutauschen. Wir waren nicht beschwipst, als wir wieder im Hotel ankamen, aber so etwas ähnliches.