Mit der Pünktlichkeit von einer Stunde setzten wir auf.
Car Rent Hertz. Als erstes mussten wir feststellen, dass man dort unsere Ing-diba Karte nicht wollte. Was nun? Aber dann zeigte ich die Creditcard der Sparkasse Meißen und alles war sofort in Ordnung. Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt.
In der Auto-Ausgabe gab es niemanden, der arbeiten wollte. Und da suchten wir uns selber einen weißen Chevrolet heraus, fast neu und nur mit einer kleinen Delle an der Stoßstange.
Chevrolet Equinox:
ab 30.000, Crossover-SUV, 172 PS, Automatikgetriebe 6 Gänge, in 9 Sekunden von 0 auf 100km/h,
Los geht es. Zwei Probleme:
1. die Automatik - die Herausforderung für einen orthodoxen Schaltungspraktiker. Halte den linken Fuss still! Bremse und Gas sind ausschließliche Aufgaben des rechten Fusses. Greift der linke Fuß doch als Reflex der alten Gewohnheit ein, blockiert der Motor. Das kann der Anfänger so oft wiederholen, wie er will. Hauptsache ist, dass das auch die anderen Mitspieler im Straßenverkehr respektieren.
2. die Bewegung im Straßenverkehr von A nach B. Frage: Wo ist B und wie kommt man dahin? B ist das Luxor, eine von weitem sichtbare Pyramide. Je näher man kommt, desto schwieriger wird es, einen Parkplatz zu finden. Murphie´s Gesetz verlegt ihn möglichst weit vom Eingang des Hotels entfernt.
Unsere Zimmer liegen in der 22. Etage. Toll. Nur die Klima-Anlage ist zu laut.
Das Luxor ist ein ****Hotel im neoägyptschen Baustiel. Darin riecht es exotisch und es sitzen lauter Ramsesse und Tutenche in der riesigen Mall herum. Man muss sich zum Einchecken lange anstellen. Unmengen von Leute. An der Rezeption sprich man ein gang schnelles und gemurmeltes Angloamerikanisch. Uli gewinnt einen Rabatt, den wir später verfressen.
Daggi und Uli mussten geduldig auf uns warten. Aber wir fanden auch gleich ein Restaurant: Public. Und da erhielten wir auch gleich einen guten Einblick in die amerikanische Abendbrotkultur: Budweiser (für 10$), Fish an Chips... Die Kneipe war gut besucht. Alles Leute waren gekommen, um mit viel Lärm auf 6-7 Fernsehern gleichzeitig Football, Baskettball, Baseball und Fussball zu verfolgen.
Natürlich haben wir auch die Spielhalle (Hölle?) besucht, trauten uns aber nicht, einige 100$ zu verspielen. An einigen hundert Automaten (einarmige Banditen) und Spieltischen (Baccarat, Roulette, Las Vegas Line, Black Jack und vielleicht auch Schwarzer Peter etc.) saßen mehrere tausend Spielfanatiker, von denen manche hier offensichtlich zu Hause waren.Die Stadt ist der helle Wahnsinn. Der String ist wohl die Amüsierhauptstraße der Welt: Lichter. Schwüle. Autoverkehr. Vergnügungspaläste. Verrückte. Quirlige Menschen auf mehreren Ebenen. Obdachlose auf dem Fußweg. Revuegirls. Straßenmusikanten. Es war wohl gerade der mexikanische Nationalfeiertag, denn ein irrsinniger Autocorso heizte die Situation in kaum noch erträglichem Maße an.